Dr. med. Andreas Sandhaus
Facharzt für Chirurgie, Unfallchirurgie und Orthopädie 

Sonstige Themen 

Bauchwandbrüche - Nabel-, Leisten-, Narbenbruch

Bauchwandbrüche gehören zu den häufigsten Erkrankungen.   Etwa jeder 4. Mann und jede 20. Frau erleidet im Laufe des Lebens einen Leisten- oder Schenkelbruch.  Die Bauchwand grenzt die Bauchorgane nach vorne und zu den Seiten ab.  Sie besteht aus Bauchfell, Muskelschichten, Fettgewebe und Haut.  Natürliche Schwachstellen sind die Oberbauchmittellinie, der Nabel und die Leistenregion. Durch langjährige oder unverhältnismäßige Belastungen kann es zur Schwächung der Bauchwand kommen. Aber auch angeborene Störungen des Bindegewebes und Faktoren wie Rauchen, Mangelernährung, chronische Lungenerkrankungen erhöhen das Risiko, einen Bauchwandbruch zu erleiden. Sonderformen sind angeborenen Brüche, die bei oder kurz nach der Geburt auftreten,  und Narbenbrüche, die in großen genauso wie in kleinen Operationsnarben in der Bauchwand vorkommen können. 

Bei einem Bauchwandbruch wölbt sich Bauchfell durch eine Lücke in der Muskelschicht vor. In diesen Bruchsack  können u.a. Darmschlingen hineinrutschen. Bauchwandbrüche äußern sich durch sicht- oder tastbare Vorwölbungen, manchmal auch nur durch Schmerzen. Festgestellt werden sie durch eine körperliche Untersuchung, gegebenenfalls auch durch eine Ultraschalluntersuchung. Selten sind Computer- oder Kernspintomographieaufnahmen erforderlich. 

Die Behandlung von Bauchwandbrüchen sollte immer operativ erfolgen, da sich Brüche nicht von alleine zurückbilden - einzige Ausnahme sind angeborene Nabelbrüche bei Kindern bis zu 2 Jahren. Alle anderen Brüche werden im Laufe der Zeit größer, womit auch das Risiko einer lebens-gefährlichen Einklemmung wächst. Sogenannte Bruchbänder können zwar eine Vorwölbung zurückdrücken, schwächen andererseits das Gewebe noch weiter und sollten heutzutage  nur noch eingesetzt werden, wenn der Patient nicht operationsfähig ist. 

Es gibt zwei grundsätzlich unterschiedliche Operationsverfahren:  Die sogenannten offenen Operationen, bei denen die Bruchlücke durch einen Schnitt von außen - also von vorne -  operiert wird, und die sogenannten Spiegelungsoperationen, bei denen die Bruchlücke von innen (hinten) entweder innerhalb der Bauchwand oder durch die Bauchhöhle dargestellt wird. 

Bei einer offenen Operation besteht die Möglichkeit, insbesondere kleinere Brüche mit speziellen Nahttechniken zu verschließen.  Bei großen Bruchlücken oder schwachem Gewebe kann ein spezielles  Kunststoffnetz eingesetzt werden, das die Bruchlücke großflächig abdeckt. Bei den Spiegelungsverfahren kann die Bruchlücke nur mit einem Netz vorschlossen werden.  Narbenbrüche sollen immer mit einer Netzeinlage versorgt werden.  Vorteil der Operationen mit Netzeinlage ist vor allem der spannungsfreie Verschluss im Gegensatz zu den Nahtverfahren, bei denen in den ersten Tagen nach einer Operation stärkere Schmerzen auftreten können. Arbeits- und Sportbelastungen sind nach Netzverfahren früher möglich. Nachteil einer Netzeinlage können u.a. Verwachsungen mit Nervenschmerzen sein.  Offene Operationen - mit oder ohne Netzeinlage- können ambulant sogar in örtlicher Betäubung durchgeführt werden, Spiegelungsoperationen werden immer in Vollnarkose vorgenommen im Rahmen eines meist 2-3tägigen stationären Aufenthaltes. Eine absolute Operationsnotwendigkeit besteht bei einem eingeklemmten Bruch, der immer starke Schmerzen verursacht. Bei zufällig entdeckten Bauchwandbrüchen ist heutzutage ein aufmerksames Abwarten („watchfull waiting“)  erlaubt , denn nur ca. 4% dieser Brüche führen pro Jahr zu Problemen. Den geeigneten Operationszeitpunkt und das für Sie beste Verfahren sollten Sie individuell mit Ihrem Arzt besprechen.     


Krampfadern sind kein kosmetisches Problem

Krampfadern sind eine Volkskrankheit, von der etwa jeder siebte Erwachsene betroffen ist.   Der Name leitet sich von dem althochdeutschen Wort „krumb“ ab und bedeutet gekrümmt verlaufendes Blutgefäß.                                                                                                                                  

Venen („Adern“) sind die Blutgefäße, in denen das Blut zum Herzen zurücktransportiert wird. An den Beinen gibt ein tiefes (inneres) und ein oberflächliches System mit vielen Verbindungsvenen. Der Blutfluss wird hauptsächlich durch Muskelkraft, die sogenannte Muskelpumpe, aufrechterhalten. Venenklappen verhindern dabei ein Zurückfließen des Blutes. Bei ca. 5% der Patienten entstehen Krampfadern als Folge anderer Erkrankungen wie z.B. einer tiefen Beinvenenthrombose oder einer Abflussbehinderung im Becken. Die meisten Krampfaderpatienten haben jedoch eine angeborene Bindegewebs- bzw. Venenwandschwäche. Dadurch können die Venenklappen nicht mehr vollständig schließen und es kommt zu einem Rückstau des Blutes. Durch diesen Überdruck werden die Venen erweitert und schlängeln sich. Blutbestandteile können nun durch die ausgedünnte Venenwand austreten. Der Patient verspürt anfangs ein Schweregefühl und Schwellungen der Beine nach längerem Sitzen oder Stehen. Später juckt und schmerzt die Haut, es treten bräunliche Hautverfärbungen auf sowie Verhärtungen des Fett- und Bindegewebes. Das Endstadium sind Geschwüre, die sogenannten „offenen“ Beine, die als kleine Wunden beginnen und sich manchmal bis zu „Gamaschengeschwüren“ ausdehnen. Weitere Komplikationen sind Blutgerinnsel (Thrombus), die in den erweiterten Venen entstehen und sich entzünden können – die oberflächliche „Venenentzündung“. Manchmal wachsen diese Gerinnsel auch durch Verbindungsvenen in die tiefen Venen vor und es kommt zur Thrombose. Bei einer entsprechenden Hautsituation können selbst Bagatellverletzungen zu einer heftigen Blutung führen.

Das Ausmaß der Erkrankung kann insbesondere im Anfangsstadium durch allgemeine Maßnahmen günstig beeinflusst werde. Bewegung wie z.B. längere Spaziergänge, Walken, Schwimmen, Tanzen fördert die Muskelkraft in den Beinen und erhöht dadurch den Druck auf die erweiterten Venen. Ähnlich wirken Wipp-Bewegungen mit den Füssen im Sitzen. Kalt-warme Wechselgüsse bzw. Duschen führen durch Ausdehnen und Zusammenziehen der Venenwände zu deren Stärkung. Ungünstig sind Übergewicht, Rauchen sowie Sportarten mit hoher Stoßbelastung der Beine wie z.B. Tennis.  Saunabesuche sollten ebenso wie langes Stehen und Sitzen vermieden werden. Schuhe mit hohen Absätzen fördern ebenfalls die Krampfaderbildung, da die Arbeit der Wadenmuskeln geschwächt wird. Manche Medikamente wie z.B. Extrakte aus Rosskastanien oder Rotem Weinlaub sollen die Venenwände stabilisieren. Kompressionsstrümpfe üben von außen einen Druck auf das Gewebe aus und verhindern so die Venenerweiterung. Die Stärke der Kompression richtet sich nach Ursache und Ausmaß der Krampfadern.                                                                                                                               

Falls allgemeine Maßnahmen nicht mehr helfen und das ständige Tragen von Kompressionsstrümpfen keine Option ist kommen Verödungsbehandlung und verschiedene Operationsverfahren in Frage.                                                                                                                                                                   Bei einer klinischen und Ultraschall-Untersuchung werden Ursache und Ausdehnung der Krampfadererkrankung festgestellt und ein stadiengerechtes Behandlungsverfahren festgelegt. Bei einer Verödungsbehandlung wird ein Medikament in die Vene injiziert, wodurch eine Entzündung verursacht wird und die Krampfaderwände verkleben. Operationen können meistens ambulant durchgeführt werden. Anschließend ist für einige Wochen das Tragen eines Kompressionsstrumpfes erforderlich. Auch nach einer Operation sind jährliche Kontrolluntersuchung ratsam, um neu aufgetretene Krampfadern frühzeitig behandeln zu können. 

Verletzungen und Schmerzen beim Laufsport 

Der Laufsport ist eine natürliche Sportart des Menschen. Es ist eine Sportart, die in jedem Alter durchgeführt werden kann und seit Mitte der 80-er Jahre zunehmend in allen Altersklassen durchgeführt wird. Dementsprechend haben Häufigkeit und Schwere von Verletzungen beim Laufsport zugenommen. 

Die häufigste Verletzung ist das Umknicken des Fußes. Hierbei kommt es zu einer Überdehnung der Außenbänder des oberen Sprunggelenkes. Der Außenknöchel schwillt an, es entwickelt sich ein schmerzhafter Bluterguss. Eine Untersuchung kann zeigen, ob eine Zerrung, oder sogar eine Zerreißung der Bänder vorliegt. Bei einer Zerrung lindert eine sofortige Kühlung und Heparinverbände die Schwellung und die Schmerzen. Wird ein Bänderriss festgestellt, so muss eine Schiene 6 Wochen lang getragen werden. Während dieser Zeit, in der mit der Schiene voll belastet werden kann, kommt es zu einer narbigen Ausheilung der zerrissenen Bänder. 

In seltenen Fällen verbleibt nach einem Bänderriss ein Schmerz im oberen Sprunggelenk oder eine immer wiederkehrende Schwellung. Dies kann durch eine Abscherung des Knorpels (Osteochondrosis dissecans) bedingt sein. Diese Veränderung lässt sich durch eine MRT-Untersuchung nachweisen. Die Therapie solcher Veränderungen erfolgt durch eine Arthroskopie des Sprunggelenkes (Spiegelung). Hierbei werden die betroffenen Bereiche geglättet, manchmal müssen sie durch Knorpel-Knochentransplantationen (OATS-Plastik) wieder rekonstruiert werden. 

Viele Läufer beklagen Schmerzen in der Achillessehne. Diese Schmerzen können nicht nur bei Belastung, sondern auch nach dem Laufen oder morgens beim Aufstehen auftreten. Sie sind durch Entzündungen der Sehne bedingt, manchmal durch sehr kleine Einrisse. Es entwickelt sich oft eine Verdickung im Bereich der Achillessehne. Die Ursache ist häufig eine Überbeanspruchung der Sehne, zu schnell werden zu große Distanzen gelaufen, oder es wird zu häufig trainiert. 

Beim Auftreten dieser Beschwerden muss das Trainingsprogramm reduziert werden. Die Flexibilität der Wadenmuskeln muss erhöht werden. Dies wird durch Dehnungsübungen bei gebeugten und gestreckten Kniegelenk erreicht. 

Der Achillessehnenriss entsteht beim schnellen Anlaufen und Richtungswechsel, insbesondere wenn der Sportler noch nicht warmgelaufen ist. Er verspürt einen peitschenartigen starken Schmerz in der Wade. Das Zerreißen wird oft als Knall vernommen. Die auseinandergerissene Sehne kann als Delle getastet werden. Therapeutisch muss die Sehne operativ wieder genäht werden. Dies erfolgt heute minimalinvasiv über mehrere kleinere Stichinzisionen. Eine Nachbehandlung über 3 bis 6 Monate schließt sich an. 

Das Läuferknie ist durch Schmerzen an der Vorderseite oder unterhalb der Kniescheibe gekennzeichnet. Der Schmerz ist häufig zunehmend beim Treppen hinabgehen, oder beim langen Sitzen. Die Ursache für dieses Schmerzsyndrom ist ein Muskelungleichgewicht zwischen den Beug- und Streckmuskeln. Hierdurch entsteht eine Entzündung der Sehnen und Bänder. 

Zunächst wird durch Kühlung und Medikamente, sowie durch die Reduzierung des Trainingsprogramms die Entzündung beseitig. Dann muss durch gezielte Dehnungsübungen und Stärkung spezifischer Muskelgruppen langfristig eine Verbesserung erfolgen. 

Beim Schienbeinkantensyndrom entstehen bei oder nach dem Laufen starke Schmerzen in den Schienbeinen. Dies kann durch eine Entzündung entlang der Innenseite des Schienbeinknochens hervorgerufen werden. Lokale Eisanwendungen und Trainingspause lindern den akuten Schmerz. Ein Muskelaufbau im Waden- und im Oberschenkelbereich helfen langfristig. 

Viele Laufverletzungen entwickeln sich nicht über Nacht, meist sind sie Ausdruck einer schlechten Technik, eines Muskelungleichgewichtes oder einer mangelnden Ausrüstung. Gezielte Dehnungsübungen und ein Muskelaufbau verringern das Verletzungsrisiko.  


Portkatheter

Portkatheter werden zur Behandlung vornehmlich von Tumorpatienten eingesetzt. Sie werden immer dann benötigt, wenn Infusionen oder Medikamente sehr häufig über einen venösen Zugang verabreicht werden müssen, zum Beispiel zur Gabe von Chemotherapiemedikamenten bei Tumorpatienten. Bei Patienten, die langfristig künstlich ernährt werden müssen, können ebenso Portkatheter verwendet werden. Hierdurch entfällt das ständige Legen von Kanülen. 

Ein Portkathetersystem besteht aus einer Kammer, dessen obere Seite mit einer Silikonmembran überzogen ist. Durch diese Membran kann eine Nadel in die Kammer eingestochen werden. Die Kammer besteht aus Kunststoff oder Titan. An der Kammer ist ein Schlauch angeschlossen, dessen Ende kurz vor dem rechten Vorhof des Herzens platziert wird. 

Der Portkatheter wird im Rahmen einer kleinen, ambulanten Operation eingesetzt. Dabei wird in örtlicher Betäubung ein kleiner Hautschnitt etwas unterhalb des Schlüsselbeines angelegt. Zwischen zwei darunter liegenden Muskeln befindet sich eine Vene (ein Gefäß welches das sauerstoffarme Blut zum Herzen bringt), die über einen kleinen Schnitt eröffnet wird. Hierbei wird der Katheter in die Vene eingeführt und unter Röntgenkontrolle bis kurz vor dem rechten Vorhof des Herzens platziert. Anschließend wird der liegende Schlauchkatheter dann an die Kammer angeschlossen. Die Kammer wird auf dem Brustmuskel unter der Haut platziert und fixiert. Dieser Eingriff wird schmerzfrei in örtlicher Betäubung durchgeführt. Die Patienten können anschließend direkt wieder nach Hause entlassen werden. 

Das implantierte Portkathetersystem kann direkt nach dem Eingriff verwendet werden. Hierzu werden kleine Nadeln durch die Haut in die tastbare Kammer gestochen. Über diese liegenden Nadel können dann Medikamente verabreicht werden. 

Komplikationen beim Einbringen von Portkathetersystemen sind selten. Es können Entzündungen der Wunde und Blutergüsse entstehen. Das Schlauchsystem kann sich im weiteren Verlauf verschließen. Selten kommt es zu Verdrehungen der Portkammer. 

Die Portkathetersysteme stellen für die Patienten eine erhebliche Erleichterung da. Sie können schnell und schmerzfrei implantiert werden. Die Gabe von Medikamenten erfolgt für die Patienten einfach und ohne große Schmerzen. Gerade Medikamente, die kleine Gefäße im Körper schädigen, können so problemlos verabreicht werden. Das eingebrachte Portkathetersystem kann 5 bis 10 Jahre im Körper verbleiben.   


Akne inversa - neuer Name für bekannte Krankheiten 

Seit einigen Jahren werden unter dem Begriff „Akne inversa“  Erkrankungen zusammen gefasst, die bis dahin u.a. als Schweißdrüsenabszess, fistelnde Hautentzündung oder Hidradenitis suppurtiva bezeichnet wurden. Der Zusatz „inversa“ beschreibt das häufige Auftreten dieser speziellen  Akne an den invertierten also „eingezogenen“ Hautpartien wie z.B. Achselhöhle, Leistenbeugen, Gesäß. Gelegentlich kann diese Erkrankung aber auch an anderen Körperpartien wie der Haut über dem Brustbein vorkommen. Die eigentliche Ursache der Erkrankung ist noch nicht bekannt. Es besteht vermutlich eine genetische Veranlagung, die beim Auftreten weiterer Faktoren zum Ausbruch kommt. Übergewicht und Rauchen fördern die Erkrankung.  Häufig bestehen Begleiterkrankungen wie Stoffwechselstörungen (metabolisches Syndrom), Bluthochdruck, Schuppenflechte und spezielle chronische Gelenkentzündungen. Bei längeren Krankheitsverläufen können psychische Leiden auftreten. Die Akne inversa entsteht immer in den Talgdrüsen. An jedem Körperhaar befindet sich unter der Haut eine solche Drüse, in der Talg produziert wird, um das Haar geschmeidig zu halten. Aus ungeklärter Ursache kann sich der Ausführungsgang einer solchen Drüse verschließen. Da aber weiter Talg produziert wird schwillt die Drüse an, Bakterien können sich in der Drüse vermehren.  Es entsteht ein „Pickel“. Bei den meisten Menschen bleibt es entweder bei diesem „Pickel“ – auch als Grützbeutel oder „Atherom“ bezeichnet. Manchmal kommt es auch zu einem einzelnen Abszess, der sich  spontan entleert oder chirurgisch eröffnet werden muss. Bei der Akne inversa kommt es allerdings wegen einer Störung im Immunsystem zu einer speziellen Reaktion mit Ausbildung von Bindegewebsknoten, kleinen und größeren Abszessen, Hautnarben sowie Fisteln, also Kanälen unter der Haut, die teilweise fuchsbauartig ausgedehnt sein können. Durch die immer wieder aufflammenden Entzündungen vernarbt die Haut immer mehr, wodurch auch die Beweglichkeit eingeschränkt sein kann. Nach Jahrzehnten kann in der geschädigten Haut Krebs entstehen. Die Behandlung einer Akne inversa  ist langwierig und häufig sehr aufwändig.  Bei kleinen umschriebenen Veränderungen können Antibiotikasalben helfen. Abszesse sollten chirurgisch eröffnet werden. Im frühen Erkrankungsstadium kann eine Behandlung mit Antibiotika über 12 Wochen oder speziellen neuen Medikamenten, sogenannten Biologica, zur Heilung führen. Wenn aber größere Hautveränderungen oder Fisteln vorliegen ist eine operative Behandlung erforderlich. Kleinere Bezirke werden vollständig ausgeschnitten. Die meistens offen gelassene Wunden heilen langsam ab. Bei ausgedehnten Befunden sind oft mehrere Operationen erforderlich. Zuerst wird das veränderte Gewebe radikal entfernt. Es dürfen keine Narben, Talgreste oder Fistelgänge zurückbleiben, weil sonst das Risiko eines Rezidives also einer erneuten Entzündung steigt. Eventuell wird eine spezielle Vakuumbehandlung zur Verbesserung der Wundsituation angewendet. Sobald die Wundfläche sauber ist kann eine Hautverpflanzung vorgenommen werden. Eine konsequente Nachbehandlung schließt neben der angepassten Wundbehandlung auch die Behandlung von Begleiterkrankungen bzw. Mitursachen ein. Rauchen sollte komplett eingestellt werden, da bei Rauchern ein fast 100%igen Rezidivrisiko besteht. Nur mit einer konsequenten medizinischen Behandlung und einer Optimierung von Ernährung und Lebensstil kann die Akne inversa geheilt werden.