Dr. med. Andreas Sandhaus
Facharzt für Chirurgie, Unfallchirurgie und Orthopädie 

Hand

Daumensattelgelenkverschleiß

Der Daumen mit seinen Bewegungen ermöglicht die Greiffunktion der Hand. Grundlage hierfür ist das Heranführen des Daumens an alle anderen Langfinger. Das Daumensattelgelenk ermöglicht diesen großen Bewegungsumfang. Hierdurch wird das Gelenk stark beansprucht und neigt so zum Verschleiß. 

Die Arthrose des Daumensattelgelenkes (Rhizarthrose) betrifft überwiegend Frauen (10x häufiger als Männer) um das 50. Lebensjahr. Oft ist die nichtdominante Hand betroffen. Schere körperlich Arbeit löst die Erkrankung nicht aus. Ein genetische Veranlagung liegt vor. Manchmal entsteht die Arthrose als Folge eines Knochenbruches. Häufig wird die Daumensattelgelenksarthrose auch bei Rheumapatienten gesehen. 

Bei der Daumensattelgelenksarthrose entwickelt sich eine Zerstörung der Gelenkfläche des ersten Mittelhandknochens und des großen Vieleckbeins. 

Die betroffenen Patienten berichten über Schmerzen im Daumensattelgelenk. Der Schmerz tritt besonders beim Ergreifen von Gegenständen, zum Beispiel Flaschen auf. Drehbewegungen wie der Schlüsselgriff oder das Öffnen kleiner Verschlüsse von Flaschen oder Dosen verursachen starke Schmerzen. Durch die Schmerzen wird die Kraft im Daumen deutlich herabgesetzt, hierdurch ist die Greif- und Haltefunktion des Daumens erheblichst eingeschränkt. 

Die Diagnose wird durch die klinische Untersuchung gestellt. Im Röntgenbild können dann typische Veränderungen gesehen werden. Diese Veränderungen lassen die Erkrankung in unterschiedliche Stadien einteilen. 

Bei beginn der Beschwerdesymptomatik reichen oft Schmerz- und Entzündungshemmende Medikamente aus. Zusätzlich können Kortisonpräparate in das Gelenk hinein gespritzt werden. Diese Injektion helfe jedoch nur kurzfristig. 

Schienen, die die Patienten selbst anlegen können stellen das Gelenk ruhig. Hierdurch wird die Schmerzsymptomatik gelindert, die Greiffunktion des Daumens kann wieder eingesetzt werden. 

Schreitet die Arthrose im Daumensattelgelenk voran, führt dies zu Ruhe- und sofort einsetzenden Belastungsschmerzen. Die Daumenfunktion ist hierdurch aufgehoben. 

In diesen Fällen sollte eine operative Therapie durchgeführt werden. Hierbei wird der das Gelenk mitbildende Würfelknochen (Vieleckbein) entfernt. Dadurch können die kranken Gelenkflächen nicht mehr aufeinander reiben. Durch eine gleichzeitig durchzuführende Sehnenplastik wird eine Daumenverkürzung bedingt durch das Zurückrutschen des Daumens verhindert. Nach dieser Operation (Arthroplastik nach Epping) schließt sich eine Schienenruhigstellung über 5 Wochen an. Anschließend ist eine Physiotherapie zur Wiederherstellung der Funktion erforderlich. Nach Ausheilung kann der Daumen schmerzfrei bewegt werden. Es besteht jedoch ein Kraftverlust.

Eine alternative Operationsmethode stellt der künstliche Gelenkersatz da. Hierbei wird der entfernte Würfelknochen durch ein künstliches Material ersetzt. Problematisch hierbei ist jedoch die häufig auftretende Lockerung der eingebrachten Prothese. 

Schmerzen im Daumensattelgelenk führen zu einer erheblichen Funktionseinschränkung. Einfache Funktionen wie das Öffnen einer Flasche oder das Abschälen von Früchten können hierdurch unmöglich werden. Im Frühstadium helfen Medikamente und kleine Schienen. Im fortgeschrittenen Stadium der Daumensattgelenksarthrose kann durch die operative Therapie die Schmerzfreie Funktion des Daumens wieder hergestellt werden. Hierbei stellt die Arthroplastik nach Epping mit Entfernung des großen Vieleckbeins die Standartoperationsmethode dar.